INTENTIONEN

 

Der Hadit Verlag wurde im Herbst 2000 als Fundament für die Publikation des "GOLEM" gegründet.
DER GOLEM - Zeitschrift für Magick, Gnosis und Metaphysik - erschien in sieben Jahrgängen mit insgesamt 22 Ausgaben. Die Redaktion bestand aus Gundula Freytag und Frank Cebulla.

DER GOLEM orientierte sich an legendären okkulten Zeitschriften der Vergangenheit wie UNICORN, THELEMA oder ANUBIS, die Themen wie Magie, Rituale, Mythologie, Esoterik, heidnische Religion usw. anspruchsvoll aufbereiteten und ihren Lesern anboten. Anders als unsere Vorgänger waren wir zwar in "der Szene" vernetzt, aber nicht an irgendeine(n) Orden, Coven, Gruppierung oder Organisation gebunden.

Die Zeitschrift bot damit eine Plattform für verschiedenste Richtungen magischen und esoterischen Denkens, ohne in Beliebigkeit und Oberflächlichkeit zu verfallen. Ziel war nicht das "Armdrücken" konkurrierender Konzepte, Weltanschauungen oder magischer Disziplinen, sondern genau im Gegenteil das Knüpfen von geistigen Verbindungen, Netzen und Symbiosen.

Als ein eher spezielles Zeitschriftenprojekt bot DER GOLEM umfangreiche Artikel mit einer professionellen Textgestaltung, einem hohen inhaltlichen Anspruch in Stil und Tiefe, Literaturangaben, Quellen, Anmerkungen und so wenig wie möglich Werbung und Inserate.
Die Vielfalt und Originalität der bearbeiteten Themen ist daher bis heute zumindest beachtenswert: klassische Ritualmagie, Chaosmagie, Crowley und Thelema, Formen und Methoden der Bewusstseinserweiterung oder Psychonautik, Schamanismus, Runen, Heidentum, okkulte Kunst und Poetik, Alchemie, Grenzwissenschaften, aber auch Tabu-Themen, die in klassischen esoterischen Publikationen eher vermieden werden (Sexualmagie, Set/Satan/Luzifer, gnostische Rituale, Zeitgeschichte und -kritik). Mit längeren Aufsätzen zu ursprachlichen, mythologischen und kabbalistischen Themen habe ich auch selbst versucht, zum Wert der Zeitschrift beizutragen.

Heute gehört DER GOLEM selbst zur Vergangenheit, die Zeit schreitet voran und so ist es nicht verwunderlich, dass sich ehemalige Herausgeber und Leser als auch Gesellschaft, Zeitgeist und Kultur weiter bewegt und verändert haben. Aus heutiger Sicht muten daher einige der publizierten Texte vielleicht seltsam, absonderlich oder gar lächerlich an. Anderes ist und bleibt herausragend, einzigartig und von besonderem Reiz. Texte von Stephen Mace, Hakim Bey, Michael DeWitt, Amathaon, Erik Davis und anderen erscheinen auch aus der Rückschau heraus mehr als bemerkenswert.

DER GOLEM hat es nie geschafft, mehr als nur die Herstellungskosten einzubringen, sodass von Wirtschaftlichkeit nie die Rede sein konnte. Für ein eher idealistischen Motiven geschuldeten Projekt war das letzten Endes auch nie zu erwarten. Nach mehr als 10 Jahren habe ich mich entschlossen, das gesamte Projekt jenseits jeglicher monetärer Erwägungen online zu stellen und damit allen Interessierten zum Studium anzubieten. Allen Lesern wünsche ich dazu interessante Erkenntnisse und eine gleichermassen fruchtbare wie kritische Auseinandersetzung mit mehr als 1200 Seiten Text.

Frank Cebulla
im Herbst 2017